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Unsere Nachbarschaft - St. Remberti

Mitten da, wo sich heute der Rembertikreisel befindet, stand bis 1944 die St. Rembertikirche. Im Juni 1942 bei einem Bombenangriff auf Bremen nahezu vollständig zerstört, wurden 1944 auch noch die allerletzten Reste bei einer Sprengung dem Erdboden gleichgemacht. Die 1871 eingeweihte Kirche, die von dem Architekten Heinrich Müller erbaut worden war, bildete den geometrischen Mittelpunkt des Rembertiviertels. Heinrich Müller war ein prominenter Repräsentant des neugotischen Stils in Bremen, von dem unter anderem auch die Neue Börse am Bremer Marktplatz, die im Dezember 1943 nach einem Bombenagriff ausbrannte und an deren Stelle heute das Haus der Bremer Bürgerschaft steht, und das Hillmanns Hotel gegenüber der Mühle am Wall stammten.

Obwohl es die Kirche nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr gab, existierte das Rembertiviertel in seinen alten Strukturen und mit seinen historischen Strassenzügen sehr wohl noch. Aber die Nachkriegszerstörungswut und die sie begleitende Ignoranz, dass es von Wert sein könnte, alte, gewachsene Stadtstrukturen erhalten zu wollen, rissen in das Viertel die erbarmungslose Bresche des Rembertirings mit seiner eiskalten, lieb- und in weiten Teilen geschmacklosen Architektur.

Strassen wie der Fedelhören wurden skrupellos in ihrer Mitte getrennt, andere Strassen vollkommen ausradiert, intakte Häuser und ganze Häuserzeilen wurden weggerissen, deren Bewohner geschmacklos entschädigt und aus ihrem gewohnten Strukturen geworfen. Andere Bauten halbierte man buchstäblich, um den Verkehr an ihnen vorbeirasen zu lassen. Es grenzt an ein Wunder, dass man das Rembertistift verschonte, ein Ruhepunkt in diesem Quartier mit der imposanten Blutbuche in seinem Innenhof.

Gäben Bremens Tresore doch mehr an Mitteln - man könnte den gesamten Rembertiring in den Souterrain verlegen und über ihm versuchen, die alten Strukturen des Viertels wieder herzustellen und mitten auf dem Rembertikreisel könnte ein Gebäude errichtet werden, das dann wieder der Mittelpunkt dieses Stadtteils werden könnte, wie es seinerzeit die Rembertikirche gewesen war.

Im BIld: Die Rembertikirche - aus Richtung der Strasse Auf den Häfen

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