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Bremer Köpfe: Bettina Wassmann

KONTRAST · Männermode stellt heute in seiner Blog-Reihe eine weitere Person vor, die das kulturelle, politische oder gesellschaftliche Leben Bremens seit fast 50 Jahren prägt. Es handelt sich um Bettina Wassmann, legendäre und die erste "praktizierende" linke Buchhändlerin der Stadt, die 1969 ihren Buchladen am Wall im auffälligen Gebäude in der Nummer 164 eröffnete. Der Bau war seinerzeit von dem Bremer Architekten Olaf Dinné spektakulär umgebaut worden. Viele Jahre beherbergte er im obersten Stockwerk auch das fast sagenumwobene Wallcafé (heute die Lemon Lounge).

Die Eröffnung von Bettinas Laden erregte Ende der sechziger Jahre durchaus Aufsehen, der seinerzeit eher traditionell strukturierte, in Teilen reaktionär gestrickte Bremer Buchhandel, ebenso das hanseatische Bürgertum rümpften die Nase, man fühlte das eigene Netz beschmutzt, mindestens verunreinigt.

Aber der Erfolg gab Bettina Recht: ganz gleich, wie groß die Geschäftsräume der Buchhandlung im Laufe der Jahre gewesen sind – denn sie erstreckten sich längere Jahre sowohl am Sitz am Wall über zwei Stockwerke, wie auch eine ganze Zeit lang ein Buchladen in der Bremer Uni dazu gehörte – immer haben sie einen unverwechselbaren Geist verströmt.

Heute sind es nicht mehr als vielleicht fünfzehn Quadratmeter, die prall vollgestellt sind mit wertvollen literarischen Schätzen, das Sortiment ist unverwechselbar geprägt vom Geschmack und den Vorlieben seiner Betreiberin. Das Schaufenster, durch das man die volle Sicht auf den ganzen feinen Laden hat, und die darin präsentierten Bücher, Fotos und Grafiken erwecken immer große Neugier und verführen dazu, einzutreten und in dem wunderschönen Sortiment zu stöbern.

Und drinnen trohnt Bettina Wassmann hinter ihrem Kassentresen und hat von dort all ihre Schätze im Blick und kennt (natürlich!) jedes einzelne Buch in den Regalen.

Man kann wagen zu behaupten, dass es so einen Buchladen wohl kein zweites Mal in unserer Stadt gibt.

Und einen sehr persönlichen Bezug gibt es von KONTRAST · Männermode, im Fedelhören zum Buchladen am Wall. Nicht nur, dass man sich enger Nachbarschaft erfreut – denn man ist nur getrennt durch das Bischofstor und ein Stück des Wallgrabens – sondern der Betreiber von KONTRAST, Holger Mertins, hat in den siebziger Jahren seine Buchhändlerlehre bei Bettina absolviert. Seitdem verbindet die beiden eine enge Freundschaft.

Wunderbar liebevoll porträtiert wurden Bettina und ihr Buchladen am Wall einmal von Gabriele Goettle in einem Artikel der taz. die tageszeitung im Oktober 2005 mit dem Titel „Hand– und Kopfarbeit“.

Link | taz.die tageszeitung | 31.10.2005 | Besuch bei Bettina Wassmann von Gabriele Goettle:

Link | Porträt in FAZ von Hubert Spiegel: https://bit.ly/3HabgVz


Link | Porträt in taz von Klaus Johannes Thies: https://bit.ly/3S9FgHl


Link | Die Geschichte der Bremer Unibuchhandlung: https://bit.ly/3NV1N8l

Bilder (v.l.n.r.): Bettina Wassmann, Buchladen am Wall (3), Alfred Sohn-Rethel, Bettina Wassmann mit Holger Mertins

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